Wege aus der Sprachlosigkeit

"Irgendwann klingelt das Telefon. Ich erhalte die Nachricht, dass sich ein mir nahe stehender Mensch das Leben genommen hat ...".
Für mich und die Familie bricht eine Welt zusammen. Schuldgefühle belasten mich und die immer wiederkehrende Frage: "Warum? Hätte ich etwas merken müssen? Hätte ich es verhindern können?"

Das Unverständnis der Gesellschaft, versteckte Vorwürfe und Scham, Enttäuschung, Ängste und Einsamkeit führen zur Isolation. Suizid wird auch heute noch tabuisiert und damit totgeschwiegen. Gut gemeinte "Tröstungen" wirken oft verletzend. Dies alles kann körperlich und seelisch krank machen.

Der Hospizverein bietet Ihnen Hilfe und Unterstützung in dieser schwierigen Zeit an. In Einzelgesprächen mit einem Trauerbegleiter können Sie über das Erlebte sprechen, über die Ängste, Probleme und all die Dinge, die einen belasten. Wesentlich ist dabei, dass Sie zu nichts gezwungen werden. Sie müssen nichts sagen, können sich aber aussprechen.

Eine andere Möglichkeit bietet Ihnen die Trauergruppe für Angehörige nach Suizid. An acht Abenden, die vierzehntägig stattfinden, haben Sie Gelegenheit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Jeder Abend wird unter ein bestimmtes Thema gestellt, das gemeinsam bearbeitet wird.
Aktuell läuft keine Trauergruppe, bei entsprechender Nachfrage bilden wir jedoch gerne wieder eine Trauergruppe für Suizidangehörige.

Die Hospizbegleiter unterliegen der Schweigepflicht. Die Teilnahme an der Trauergruppe, sowie die Einzelbegleitung ist kostenlos und nicht konfessionsgebunden.

"Wenn nichts mehr so ist, wie es vorher war, dann wünsche ich dir Menschen, die wie ein Ring um dich sind, damit du nicht fällst".  (BRIEFE ANS ANDERE UFER / L. Kugler)

AGUS Hilfe für Suizidtrauernde